Für viele gehört der Weihnachtsbraten fest zu den weihnachtlichen Ritualen. Beliebt ist neben dem Karpfen vor allem die Weihnachtsgans.

Diese hat ihren Ursprung im katholischen Brauch der Martinsgans, welche vor Beginn der adventlichen Fastenzeit am 11. November gegessen wird. Da die Fastenzeit am Heiligabend (allerdings eigentlich erst in den letzten Stunden des Tages) endet, wird dieses wiederum mit einem Gänsebraten zelebriert. Weshalb gerade die Gans diese besondere Rolle einnimmt, darüber gibt es mehrere Geschichten, z.B. ihr hohes Ansehen als Wachtiere im römischen Reich oder weil am 11. November das bäuerliche Jahr endete und die jährlichen Pachtzahlungen beglichen werden musste. Die zu dieser Jahreszeit schon gemästeten Gänse wurden Bediensteten als Lohn gezahlt.

Auch dem nordischen Göttervater Wotan wurden einst Gänse geopfert. Auch wird berichtet, dass der Weihnachtskarpfen einigen Feinschmeckern zu fad und langweilig gewesen sei und sie daher auch am Wasser lebende Tiere wie Enten oder Gänse als Fische klassifizierten (da Fische in der Fastenzeit gegessen werden durften). Schließlich existiert noch eine Legende um die englische Königin Elisabeth aus dem Jahr 1588. Während die Königin in der Weihnachtszeit gerade eine Gans verspeiste, soll ein Bote die Nachricht vom Sieg über die spanische Armada überbracht haben, weshalb sie die Gans als gutes Omen deutete und zum Weihnachtsbraten erklärte, woraufhin sich dieser Brauch über ganz Europa ausbreitete.

In anderen Ländern gibt es aber noch viele weitere traditionelle Weihnachtsgerichte wie den bereits erwähnten Weihnachtskarpen, der heute vor allem in Osteuropa noch weit verbreitet ist. Da sich ärmere Familien den Gänsebraten oftmals nicht leisten konnten, wichen sie auf Schweinefleisch aus: später wurde daraus Bockwurst und Kartoffelsalat, welche heute viele Familien vor allem aus Zeitgründen zu Weihnachten servieren.

In den USA ist beispielsweise der Truthahnbraten mit anschließendem Fruit Cake oder Apple Pie sowie dazu passend ein Eierlikör beliebt, während bei den Zulu in Afrika der Dorfchef am 24. Dezember ein Schaf oder einen Ochsen schlachtet. Das Fleisch gibt es dann am 25. Dezember mit Maisbrei, Salat und selbst gebrautem Bier.